Donnerstag, 17. Dezember 2009
FREITAG ABEND...UNSERE ART FINISSAGE!
Sonntag, 6. Dezember 2009
MUSIKPROGRAMM SPECKKELLER.
Donnerstag, 3. Dezember 2009
SUPPORT FÜR VIVA CON AGUA!
Dienstag, 1. Dezember 2009
NEXT: GÄNGEVIERTEL! 11.12.2009 - 19 UHR
FUCK YOUR MODERN ZEITGEIST
Eine Ausstellung des lauter kollektivs und ein Blick auf unsere Sicht der Dinge.
Liebes Unternehmen Hamburg,
Du bist uns fremd geworden. Die „wachsende Stadt“ verliert Ihre Wurzeln, die Menschen die dort seit Jahren leben. Städtebau in Hamburg ist geprägt von Leitbildern der Unternehmensberater, von „wirtschaftlicher Notwendigkeit“ und Profitmaximierung. Und so sieht es dann auch aus, unser Hamburg. Austauschbare Glasfassaden, gleichgeschaltete Quartiere, Häuser als Investitionsobjekte, ein Hochglanz-Einheitsbrei, sich ständig wiederholend. Wir sprechen noch gar nicht von sozialen Faktoren, von sinnvollem Städtebau, Vermeidung von Segregation usw. wir reden bis jetzt nur von Ästhetik. FUCK YOUR MODERN ZEITGEIST!
Wir können sie nicht mehr sehen, diese Glasfassaden, diese Prestigeobjekte zur Aufgeilung der Investoren. Aber wir haben unsere Art damit umzugehen. Wir halten Dir den Spiegel vor, liebes neues Hamburg, Du pulsierende Metropole, Du, die Du die Perlenkette begehrst.
Unsere Ausstellung im Gängeviertel visualisiert die Repetition Deiner Projekte, die Profitorientierung Deines „Unternehmens Hamburg“. Ein Stadtlandschaft der Gleichschaltung, vielleicht auf den ersten Blick nett anzusehen, aber am Ende leider furchtbar langweilig und leblos. Mit Überwachungskameras statt Skatern, mit simulierter Sicherheit für Wohlbetuchte und Investoren statt des Versuchs zur Integration aller Volksgruppen. Multikulti hat bei Dir leider eine negative Betonung, er soll raus aus den Standorten, die sich so gut vermarkten lassen. Du bist dabei es zu verkacken liebes Hamburg.
Und warum? Weil Du auf Unternehmensberater hörst anstatt auf Deine Kinder. Weil Rendite heutzutage nun mal vor Sozialpolitik geht, richtig? Die Stadt muss ja auch sehen, wo das Geld herkommt, oder? Wir leben ja in Zeiten der Globalisierung, man darf keine Angst mehr haben vor großen Investoren, stimmts? All die öffentlichen Diskussionen verzögern doch nur alles. Hamburg muss ja als Investitionsstandort wichtiger werden? FUCK YOUR MODERN ZEITGEIST!
Das lauter kollektiv lädt ins Gängeviertel (Speckstraße 85) zur Eröffnung der Ausstellung am 11.12.09 um 19 h.
In 4 Räumen installieren wir Stadtlandschaften aus Glasfassaden in allen Perspektiven, Neubau-Quartiere von beengenden Ausmaßen. Alles auf unsere Weise, mit s/w Prints, Farben und mit von Euch bewegbaren Elementen. Wir freuen uns auf Euch!
FUCKTEN:
FUCK YOUR MODERN ZEITGEIST
11.12. - 21.12.2009
Eröffnung: 11.12.09 - 19.00 Uhr
GÄNGEVIERTEL, Speckstraße 85
PROGRAMM FOLGT.
RÜCKBLICK: LAUTER WASSER
RÜCKBLICK: AFRICA HERE
AFRICA HERE AUF DER REEPERBAHN WAR EIN VOLLER ERFOLG
Die Kunstzelle für Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. ist geboren! Africa Here, die Photoausstellung an der „heißen Ecke“ zum Reeperbahn-Festival war über alle 3 Tage sehr gut besucht, fand extrem positive Resonanz und bereicherte das ganze Viertel, sowie das Reeperbahn-Festival.
Startschuss für unsere Ausstellung war Donnerstag Abend um 20.00 Uhr. Wir arbeiten während die ersten Gäste schon da sind, sie befinden sich mitten in einer Generalprobe. Ab 22.00 Uhr laufen dann auch die atmosphärischen Sounds und großartigen Projektionen, zusammengestellt, geschnitten und in Szene gesetzt von Ben Arnold! Tausend Dank Ben!
Die Stimmung ist trotz Verspätung sehr gut, bei diesem Ergebnis scheint man uns das Chaos zuzugestehen. Unsere Ausstellung war ein Prozess, denn sie wurde jeden Tag besser. Wir schufen einen Rückzugsort, einen Ort der Entspannung mitten auf dem Kiez. Und die Atmosphäre blieb über das gesamte Wochenende friedlich, das zeigt uns, dass wir richtig lagen mit der Entscheidung diese kontroverse Location zu wählen. Schade, dass sie Sonntag schon vorbei war. Sie wäre von Tag zu Tag noch besser geworden.
Am Freitag und Samstag feierten wir großartige Block Parties mit Unterstützung der Polizei. Hier müssen wir mal eine Lanze brechen, die Polizei auf St. Pauli ist sehr entspannt, liessen uns machen bis die Anwohner um 5.30 Uhr genug hatten. So durfte Ben Diop an 2 Tagen das Viertel mit Musik versorgen, am Samstag Abend hatten wir außerdem Makabu aus Erfurt zu Gast, die ein wunderschönes Set in unserer Ausstellung spielten. Danke Ben, Danke Makabu, Danke Polizei!
Die Sponsorengelder, die wir im Vorwege gesammelt haben, haben gereicht. Wir haben gemeinsam mit kleinen sympathischen Unternehmern aus dem Kiez etwas Großes auf die Beine gestellt. Vielen Dank an alle von Euch!
In erster Linie haben wir versucht, eine kleine Parallelwelt mitten auf der Reeperbahn zu schaffen, in der die Leute sich wohl fühlen, etwas geboten bekommen. Dann wollten wir über den Kontrast zur Umgebung zum Denken anregen. Die Botschaft ist angekommen: Afrika ist da, über Afrika sollte man nachdenken. Der Kontrast zur Reeperbahn war dabei natürlich bewusst gewählt. Dadurch haben wir viele Menschen erreicht, die Viva con Agua vielleicht sonst nie erreicht hätte. Und wir haben niemandem ein schlechtes Gefühl gegeben, sondern ein positives Gefühl vermittelt. Die Arbeit von Viva con Agua verfolgt einen positiven Ansatz und geht anders an dieses Thema heran, das haben wir durch diese Aktion präsentiert. Wir denken, wir können mit vielen neuen Sympathisanten aus diesem Reeperbahn- Festival-Wochenende gehen.
Armut zu zeigen und damit Geld zu generieren wäre unserer Meinung nach nicht Viva con Agua, das einen frischen, unbeschwerten Weg der Entwicklungshilfe verfolgt. Und es hätte nicht funktioniert auf der Reeperbahn. Wir haben unsere Erlebnisse und Erfahrungen geteilt, die für uns überwältigend waren. Daher haben wir den Mut aufbringen können, Afrika dort auszustellen. Wir werden diesen Weg auch weiterverfolgen, weil wir glauben, dass wir die Menschen so erreichen.
Wir sind sehr stolz auf unsere Arbeit in dieser kleinen Crew. Wir gingen auf dem Zahnfleisch, die Euphorie aller Leute bei Viva con Agua hat uns aber durch das Wochenende getragen. Wir danken Euch für all die Hilfe, den Zuspruch und weil Ihr da ward. Freut Euch auf die nächsten Projekte, die da kommen werden.